Safed
Umgeben von Mystik und Mysterium, von heiliger Atmosphäre durchtränkt und schön wie ein Gemälde – das ist Safed (Tsefat), die Stadt der Geistigkeit, Kunst und Gastfreundschaft, in deren
Steinmauern so manches Geheimnis der Geschichte schlummert. Die höchstgelegene Stadt Israels mit der Aura der Heiligkeit und Bescheidenheit und mit ihrer klaren Bergluft fügt sich harmonisch in
die grüne und malerische obergaliläische Hügellandschaft ein. An klaren Wintertagen ragt die Schneekuppe des Hermonberges am Horizont in den blauen Himmel. Safed gilt als eine der vier heiligen
Städte Israels und hat sich, seit dort vor 500 Jahren die Geheimlehre der Kabbala entstanden war, zu einem wichtigen geistigen Zentrum entwickelt.
Das Kernstück von Safed bilden die engen malerischen Gäßchen der Altstadt. In den Winkeln des alten jüdischen Viertels befinden sich Synagogen von spektakulärer Schönheit. Die hohen Gewölbe der
kleinen Gebetshäuser, ihre bunte Ornamentik und die alten Thorarollen, die immer noch in ihnen aufbewahrt werden, sind stumme Zeugen der langen Geschichte dieses Ortes, an dem die Zeit
stillzustehen scheint. In Safed haben Kabbala gelehrte studiert, gepredigt und bedeutende Werke verfaßt. Ihr Geist scheint dort immer noch lebendig.
Der arabische Teil der Stadt hat sich zu einem stark frequentierten Künstlerviertel mit Galerien und Schmuckateliers gewandelt, das viele Touristen anzieht. Mehrere Museen erzählen die Geschichte
Safeds auf eindrückliche Weise, und die alten Hotels der Stadt haben ihren historischen Charakter bewahrt. Eindrücklich sind die Überreste einer großen Kreuzfahrerburg über dem Stadtzentrum. In
Safed finden jährlich mehrere bunte Festivals statt.
Der Friedhof von Safed
Jeder der Tausende von Grabsteinen, die sich an den felsigen Abhängen südlich von Safeds Altstadt zusammendrängen, erzählt ein wenig von der Geschichte dieser Stadt und seinen Einwohnern über
Hunderte von Jahren.
Der Friedhof kann leicht vom Künstlerviertel der Altstadt und anderen Aussichtspunkten gesehen werden, aber wenn Sie ihn wirklich erleben wollen, müssen Sie seine engen Pfade entlanglaufen und
seine Stufen hinaufsteigen.
Die Inschriften enthüllen die Präsenz von Weisen und Mystikern, unter ihnen die berühmtesten wie Ari, Rabbi Isaac Luria. Opfer der Erdbeben aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert, die
Safed trafen, liegen hier und Einwohner aus eher moderneren Zeiten sind weit weg davon, vergessen zu werden. Eine besondere Abteilung ist jenen gewidmet, die ihre Leben in der belagerten Stadt
während des Unabhängigkeitskrieges und in den nachfolgenden Kämpfen ließen.
Da die Bevölkerung von Safed über die Jahrhunderte immer vielfältiger wurde, entstanden aus unterschiedlichen Bräuchen eine sephardische und eine askenasische Abteilung auf dem Friedhof. Die
Gräber der Kabbalisten aus dem sechzehnten Jahrhundert, viele von ihnen traditionell in himmelblau angestrichen, verfügen über Bereiche für Männer und Frauen zum Beten, Kerzen entzünden und
Almosen geben. Neben dem Grab von Ari gibt es das Grab von Rabbi Schlomo Alkabetz, Autor der Sabbath-Hymne Lecha Dodi und von Rabbi Josef Caro, Autor der Shulchan Aruch.